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Helfen Filter, Springbrunnendüsen, Bachläufe und Wasserfälle?

Herkömmliche Teichfilter unterschiedlichster Bauart ohne besondere Zusatzeinrichtungen wie z. B. UV-C-Strahler, sind nicht in der Lage, Schwebealgen auszufiltern. Gegen Fadenalgen können sie erst recht nichts ausrichten. Trotzdem glauben unwahrscheinlich viele Teichliebhaber, dass ein möglichst großer Filter alle Probleme lösen kann. Das ist reines Wunschdenken. Ein guter Filter kann problemlos die so genannte Nitrifikation erledigen. Das heißt, wenn Fische gefüttert werden, fällt Eiweiß und damit Stickstoff an. Diesen Stickstoff verarbeiten verschiedene Bakteriengruppen von Ammonium/Ammoniak über Nitrit zu Nitrat. Nitrat ist allerdings die Endstufe dieses Prozesses und reichert sich in gut mit Fischen besetzten Teichen schnell an. Im Normalfall steigt auch der Phosphatgehalt, dessen Ursache ebenfalls hauptsächlich im Fischfutter zu suchen ist, in ähnlichem Umfang. Damit sind zwei wichtige, ja entscheidende potenzielle Algen-Nährstoffe vorhanden und werden ständig nachgeliefert.

Algen wachsen aber oft derartig rasant, dass die Stoffe bereits in ihnen festgelegt sind und sich deshalb der normalen Messung entziehen. "Einwandfreies Wasser, keine überschüssigen Nährstoffe!" ist nicht selten die Antwort auf entsprechende Nachfragen. Fest steht aber, dass es massiven Algenwuchs ohne dies Makro-Nährstoffe nicht geben kann, also sind sie zumindest vorhanden gewesen.

Filter können normalerweise nichts als grob mechanisch filtern und biologisch die giftigen Stufen der Nitrifikation bis zum Nitrat bewältigen. Erst mit UV-C-Lampen oder anderen Zusatzeinrichtungen gelingt es dann, auch Schwebealgen zu entfernen. Die Nachteile, die sich daraus ergeben, werden unter diesem Stichwort beschrieben.

Nitrifikation ist ein Oxidationsprozess, er erfordert erhebliche Mengen Sauerstoff. O2 ist in normalen Teichen, die nicht hoffnungslos überbesetzt sind und in denen Pflanzen und/oder Algen wachsen, ganz sicher niemals Mangelware. Leider sind die wenigsten Teichbesitzer in der Lage, korrekte Sauerstoffmessungen durchzuführen. Es ist deshalb leicht, die Mär vom alles dahin raffenden Sauerstoffmangel weiter zu verbreiten. Deshalb werden Teichfilter mit immer irrwitzigeren Umwälzleistungen verkauft. Viele Teichliebhaber verstehen die Welt nicht mehr, wenn ausgerechnet im Bereich der stärksten Strömung die dicksten Algenpolster wachsen. Sogar Geräte, mit denen Wasserstoffperoxid, ein starkes Oxidationsmittel, ins Wasser gebracht wird, finden seit vielen Jahren ihre Käufer. Dabei ist es ganz leicht, überall zu beobachten, dass gerade die oxidierenden, sauerstoffreichen, schnellfließenden Gewässer am meisten Algen beherbergen.

Sauerstoff und damit Oxidation, sind lebensnotwendig, darüber muss nicht diskutiert werden. In der Natur hat aber die gleichzeitig ablaufende Reduktion einen ebenso wichtigen Stellenwert. Genau hier liegt jedoch ein großes Problem. Während in natürlichen Gewässern zum Beispiel in einer dicken Mulm- und Laubschicht am Boden unzählige Zersetzungsprozesse ablaufen, wird in unseren Teichen fanatisch jedes Laubblatt entfernt, Mulm abgesaugt, der Filter ständig gereinigt und somit Reduktion unmöglich gemacht.

Bei gut mit Fischen besetzten Teichen ist eine Filteranlage sicher keine Fehlinvestition. Man sollte jedoch nicht jegliches Maß verlieren und glauben, jeder in noch mehr Umwälzleistung investierte Euro sei auch gut angelegtes Geld im Hinblick auf vermeidbaren Algenwuchs. Also: Filterung in mit Fischen besetzten Teichen ja, aber bitte mit Maß und Ziel. Übertreibungen bewirken oft das Gegenteil des erhofften Erfolges. Springbrunnen, Wasserfälle und Bachläufe sind meist mit Filtern verbunden und sollten genau so kritisch betrachtet werden. Werden diese Geräte nur wegen dem Schau-Effekt verwendet, sollten sie nur dann benutzt werden, wenn auch Zuschauer da sind. Einen Springbrunnen bei Nacht plätschern zu lassen, ist nicht nur sinnlos, sondern fast immer schädlich.