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Nährstoffe - CO2

Auch hier ist es ratsam, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass Algen auch Pflanzen sind und zumindest sehr ähnliche Grundbedürfnisse haben. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Algen genau wie höhere Wasserpflanzen Stickstoff, Phosphor, Kohlenstoff und die ganze Palette essentieller Spurenelemente brauchen, um wachsen zu können. In natürlichen Habitaten höherer Wasserpflanzen ist meist durch Sickerquellen eine kontinuierliche Versorgung der Pflanzen gegeben. Es entsteht jedoch sehr selten ein Überschuss weniger, bestimmter Nährstoffe. Im Aquarium mit seinem unvergleichlich höheren Besatz an Tieren sind dagegen Nitrat und Phosphat regelmäßig zu hoch konzentriert und oft genug verarmt das Wasser gleichzeitig an wichtigen Spurenelementen.

Der oft gehörte Rat, bei beginnenden Algenproblemen die Düngermenge zu reduzieren, ist falsch. Vorhandene schnellwüchsige Pflanzen brauchen kontinuierlich alle essenziellen Spurenelemente, um als Konkurrenz zu den Algen dienen zu können.

Ähnlich wie beim Licht gibt es auch bei den Nährstoffen kleine, jedoch nicht ganz unwesentliche Unterschiede. Als Beispiele mögen hier zwei bekannte Tatsachen dienen.

Die Trockenmasse der Algen und Pflanzen besteht zu rund 45 % aus Kohlenstoff (C). Die Quelle für diesen Kohlenstoff ist für Pflanzen und Algen das CO2. Wird dieses im Wasser durch Verbrauch oder andere Gründe knapp, spielen Algen ihre Vorteile gegenüber den Pflanzen aus. Ihnen fällt nämlich die so genannte biogene Entkalkung nicht schwer, während viele Pflanzen nur unter günstigen Bedingungen dazu in der Lage sind. Insbesondere die sehr hartnäckigen Rotalgen (Bart- und Pinselalgen) profitieren auch noch vom dabei ausfallenden Calciumcarbonat (CaCO3), das sie in die Zellwände einbauen. Höhere Pflanzen leiden jedoch unter den gleichen Umständen unter der sich bildenden Schicht von Calciumcarbonat.


Auf dem linken Blattausschnitt (Microsorum pteropus) sieht man, dass sich sehr viele Algen angesiedelt haben. Sie sind so hart und verkrustet, dass sie nicht ohne Beschädigungen des Blattes entfernt werden können. Es handelt sich um mindestens 10 verschiedene Algenarten, hauptsächlich sind es grüne Punktalgen. Erst ein Tropfen Salzsäure auf der Algenkruste zeigt durch kräftige Schaumbildung, dass hier die Algen biogene Entkalkung betrieben haben. Ausreichende CO2-Versorgung würde das Problem schnell beheben.

Pflanzen leiden unter der sich bildenden Kalkschicht bei der "biogenen Entkalkung". Speziell einige Rotalgenarten wie Compsopogon sp. verfestigen mit Calciumcarbonat ihre Zellen und werden unter anderem dadurch unattraktiv für manche algenfressende Fische. Eine vernünftige CO2-Versorgung (ca. 20 mg/l für Gesellschaftsaquarien) behebt dieses Problem sofort.

Die Beobachtung, dass manche (nicht alle!) Algen in starker Strömung besonders gut gedeihen, ist zwar durchaus richtig, wird aber häufig falsch interpretiert. Die meisten Algen brauchen, ähnlich wie Pflanzen, ein Substrat, auf dem sie sich ansiedeln können. Glatte Flächen sind dazu nicht geeignet. In starker Strömung fallen an Grenzflächen bestimmte Nährstoffe durch Oxidation aus und bilden so ein ideales Substrat. Pflanzen sind leider nicht in der Lage, sich die ausgefällten Nährstoffe verfügbar zu machen. Da solche Flächen meistens nicht im Bereich wachsender Pflanzen liegen, herrschen dort günstiges Nährstoffangebot und oft gute Lichtverhältnisse für Algen, ohne lästige Konkurrenz durch Pflanzen.

Auch in der Natur wachsen Algen aller Art nur an Stellen mit üppigem Nährstoffangebot, wenn keine ausreichende Konkurrenz durch Wasserpflanzen vorhanden ist. An dieser Stelle (Südwesten von Sri Lanka) waren weit und breit keine Wasserpflanzen zu sehen. Und plötzlich dieses üppige Vorkommen sattgrüner Fadenalgen.

Das Rätsel war schnell gelöst. Vom natürlich genutzten Waschplatz zieht eine Wolke phosphathaltigen Wassers genau dort hin.