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Falsche Neonkrankheit (Nocardia)

Ursachen und Erreger

Nach Roland BAUER1 ist die Ursache für die „falsche Neonkrankheit“ das Bakterium Nocardia (im Buch in der Überschrift leider falsch „Nocordia“ geschrieben). Streng genommen ist es natürlich richtig, dass diese Bakterien als Ursache oder besser Verursacher dargestellt werden. Die eigentlichen Ursachen haben jedoch zunächst höchstens zufällig mit Nocardia zu tun.

Nocardien sind weltweit verbreitete, nur fakultativ pathogene Bakterien, die im feuchten Erdreich oder in Feuchtgebieten im und am Boden leben. In Aquarien dürften sie genau wie Flexibacter columnaris oder die Erreger der Fischtuberkulose mehr oder weniger allgegenwärtig sein. Im Normalfall richten aber all diese Bakterien keinerlei Schaden an. Erst, wenn die Lebensbedingungen für die Bakterien optimiert und die Fische durch verschiedene Faktoren geschwächt werden, beginnen diese Bakterien ihr zerstörerisches Werk am und im Fisch.

Die Bakterien haben Ähnlichkeit mit Flexibacter columnaris, sind aber nur gefärbt einigermaßen sicher zu bestimmen. Das ist insofern kein großes Problem, als erstens eine Ausschlussdiagnose die Unterscheidung Sporentierchen / Bakterien ergibt, und zweitens die Symptome bei verschiedenen Bakterien offensichtlich identisch zu sein scheinen.

Die tatsächlichen, grundlegenden Ursachen für bakterielle Infektionen dieser und ähnlicher Art sind:

  • Von Fängern / Züchtern über Ex- und Importeure, Groß- und Einzelhandel bis zum Aquarianer meist extrem viele Fische in viel zu wenig Wasser
  • Aus reinen Kostengründen noch größere Enge, bzw. Einpferchung beim Transport
  • Bei Jungfischen substanzzehrende Hungerphasen vor den Transporten, um Wasserverschmutzung zu minimieren
  • Massiver Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika während der Hälterung und Sedativa beim Transport
  • Aufsalzung des Transportwassers auch bei ausgesprochenen Weichwasserfischen
  • Falsche und oft unzureichende Ernährung
  • Nicht artgemäße Wasserzusammensetzung
  • Mangelnder Wasserwechsel, extreme Wasserbelastung mit Stoffwechselprodukten

Gesunde Fische bleiben nur in einer gesunden Umwelt von Krankheiten wie der falschen oder auch der echten Neonkrankheit, Fischtuberkulose, Columnaris usw. verschont. Um gesunde Fische zu bekommen, sollte man sehr sorgfältig bei der Auswahl des Fachhandels sein. Gute Hälterungs- und Transportbedingungen kosten viel Geld und müssen selbstverständlich bezahlt werden. Bekommt der Handel, sowie Fänger und Züchter nicht ausreichend Geld für die „Ware“ Fisch, geht das unweigerlich auf Kosten der Qualität. Dabei ist der ethische Aspekt einer Tierhaltung als Hobby (also ohne tatsächliche Notwendigkeit) noch gar nicht berücksichtigt.

Auf den Handel hat man nur indirekten Einfluss über den Preis und eventuelle Kaufzurückhaltung. Zuhause gibt es jedoch viele Möglichkeiten, den Pfleglingen eine artgemäße Haltung zukommen zu lassen.

Schnellwüchsige Pflanzen und optimierter Wasserwechsel sind die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.

1Roland BAUER, Erkrankungen der Aquarienfische, Paul Parey, ISBN 3-489-52016-5

Krankheitsbild - Symptome