Lebendfutter
"Tümpeln" war für frühere Aquarianer eine Selbstverständlichkeit und ist es für ihre engagierten Nachfahren bis heute geblieben. Leider ist es jedoch heute aus verschiedensten Gründen nicht gerade einfacher geworden, die Fische mit ausreichenden Mengen an Lebendfutter aus der Natur zu versorgen. Das eigentliche Tümpeln mit Fangnetz und entsprechenden Transportgefäßen wird zunehmend schwieriger, weil es immer weniger ungenutzte Kleingewässer gibt.
In gewissem Umfang sind wenigstens mit vertretbarem Aufwand diverse Futtertiere zu züchten. So könnte man den Speisezettel der Aquarienbewohner durchaus mit selbst gezogenen Daphnien, Artemia und Enchyträen bereichern. Wer sich die Mühe des Fangs oder der Zucht nicht machen will, findet heute im gut sortierten Zoofachhandel etwa 5 bis 6 Lebendfuttersorten in kleinen Plastiktütchen verpackt. Zweifellos teurer als Trockenfuttermittel, aber zumindest als Abwechslung zu noch vertretbaren Kosten sind sie empfehlenswerte Alternativen zum ewigen, langweiligen Griff zur Futterdose.
Von Frühjahr bis in den Herbst gibt es für Gartenbesitzer die Möglichkeit, z. B. in Mörtelkübeln und Regentonnen Wasserflöhe und Mückenlarven zu vermehren.
Artemia
Artemia salina, das "Salzkrebschen", ist eines der beliebtesten Futtertiere. Als frisch geschlüpfte "Nauplien" sind sie geradezu unersetzliche Erstnahrung für die Brut vieler Aquarienfische.
Wasserflöhe
Wasserflöhe (Daphnia pulex) lassen sich im Sommer leicht im Garten in Mörtelwannen oder anderen Wasserbehältern vermehren. Eine bescheidene Menge der Tierchen kann auch im Winter in kleinen Aquarien gezüchtet werden.
So manche Schwebealgenplage in Gartenteichen ohne Fischbesatz ließe sich durch Wasserflöhe leicht beseitigen.
Rote Mückenlarven
Rote Mückenlarven (Chironomus plumosus) haben auf die meisten Fische eine starke Signalwirkung. Sie stürzen sich mit wahrer Begeisterung darauf. Auch sie findet man häufig in Wasseransammlungen im Garten.
Schwarze Mückenlarven
Schwarze Mückenlarven (Culex sp.) findet man in nicht abgedeckten Regenwassertonnen reichlich, wenn das Wasser organisch etwas belastet ist.
Viele Fische bringt man durch die Verfütterung von Culex-Larven in Laichstimmung. Dies und Wasserwechsel mit etwas kühlerem Wasser signalisiert "Regenzeit" und damit viel Nahrung für die Jungen. Vorsicht: Sind aus den Larven bereits Puppen geworden, schlüpfen aus nicht gefressenen Tieren im Warmwasseraquarium die Stechmücken. Die Begeisterung der aquaristisch nicht stark angehauchten Familinmitglieder wird erheblich leiden, wenn sie so unfreiwillig selbst zum "Lebendfutter" für diese kleinen Vampire werden.
Weiße Mückenlarven
Weiße Mückenlarven (Chaoborus sp.) sind die Larven der Büschelmücken und sind Aquarianern auch als "Glasstäbchen" bekannt. Sie leben in sehr sauberem Wasser und sind ein ausgezeichnetes Lebendfutter.
Schlammröhrenwürmer
Schlammröhrenwürmer (Tubifex tubifex) werden eigentlich zu Unrecht manchmal verteufelt, weil sie angeblich Unmengen von Schadstoffen enthalten sollen. Problematisch ist aber nur der Darminhalt. Deshalb sollten Tubifex grundsätzlich etwa 3 Tage gewässert werden, sodass sie keinen Darminhalt mehr haben. Ein Tipp für Besitzer von Umkehrosmoseanlagen: Das Konzentrat (Abwasser) der Anlage eignet sich hervorragend zur Dauerspülung der Tubifex.Praktisch alle Fische entsprechender Größe sind begeistert und mit großer Ausdauer auf der Jagd nach den kleinen Würmchen.